Führungskräfte tragen eine immense Verantwortung für Unternehmen und Mitarbeiter, was mit einem hohen Maß an Stress verbunden sein kann. Ein effektives Stressmanagement für Führungskräfte ist daher nicht nur für die eigene Gesundheit entscheidend, sondern auch für die Produktivität und das Wohlbefinden des gesamten Teams. In diesem Artikel präsentiere ich fünf bewährte Wege aus mehr als 20 Jahren Gesundheits- und Mentalcoaching für besseres Stressmanagement in Führungspositionen. 

Warum ist Stressmanagement für Führungskräfte überhaupt wichtig?

Nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für Selbstständige und Mitarbeiter ist es oft schwierig, mit Leistungsdruck umzugehen. Unsere Gesellschaft ist vom Wettbewerb geprägt und besonders in der Geschäftswelt scheint es schier unmöglich, Bestleistungen abzuliefern und gleichzeitig die geistige und körperliche Gesundheit zu wahren. Bei maximaler Leistung wird Gesundheit kompensiert, bei Fokus auf Gesundheit leidet die Leistung. 

Burn-outs und chronische Erscheinungen durch Dauerbelastung sind an der Alltagsordnung. Die Familie, ein gesunder Lebensstil und das Privatleben bleiben auf der Strecke, genau die Dinge also, die wir brauchen, um Energie zu tanken und so in der Arbeit wieder mehr leisten zu können. So beginnt eine Abwärtsspirale, die in Dauerstress, Angstattacken und emotionale Erschöpfung gipfeln. Mehr als 90 % aller Krankheiten der modernen Gesellschaft stehen in direkter Verbindung zu einem gestressten Körper und Geist. Alleine das sollte Grund genug sein, sich mit Stressmanagement auseinanderzusetzen. 

Rückenbild einer Frau, die für verbessertes Stressmanagement für Führungskräfte vor einem See in der Natur meditiert

  1. Selbstreflexion und Zielsetzung:

Empathie ist eine der wichtigsten Qualitäten in Spitzenpositionen. Empathische Führungskräfte neigen jedoch dazu, sich so stark auf die Bedürfnisse ihres Teams zu konzentrieren, dass eigene Grenzen schnell überschritten werden. Je mehr Verantwortung für andere Menschen getragen wird, desto verantwortungsvoller muss der Umgang mit dem Selbst sein. Regelmäßige Selbstreflexion ist eine Schlüsselkomponente auf dem Weg zu erfolgreichem Stressmanagement

Klare persönliche und berufliche Ziele müssen regelmäßig überprüft werden. Ich setze mir die bewusste Zeit, um meine Arbeitsprozesse jede Woche zu reflektieren. Ein kleines Journal hilft mir dabei. Dadurch erhalte ich meinen Fokus und erkenne schnell, wenn etwas doch nicht funktioniert. Je bewusster wir uns über den eigenen mentalen Zustand sind, desto leichter ist es, bewusste Entscheidungen zur Veränderung zu treffen. Selbstreflexion ist in jedem Fall der Startpunkt des Stressmanagements für Führungskräfte. 

  1. Priorisierung und Delegation:

Die Kunst der Priorisierung von Aufgaben ist für Führungskräfte und Selbstständige unerlässlich. Wer kennt es nicht: Alles geht drunter und drüber und es gibt tausende Dinge, die eigentlich am besten schon gestern hätten erledigt werden sollen.

Das Identifizieren der wichtigsten Aufgaben ist der erste Schritt. Herangehensweisen wie das Eisenhower-Prinzip helfen dabei, Aufgaben einzuschätzen und letztendlich zu strukturieren. Auch wenn es manchmal schwerfällt: Aufgaben müssen im Team verteilt werden. Dies ermöglicht nicht nur eine effizientere Arbeitsweise, sondern fördert auch die Weiterentwicklung von Mitarbeitern und des gesamten Unternehmens. 

  1. Effektives Zeitmanagement:

Wer genug Zeit hat, hat auch keinen Stress. Dennoch hat jeder Tag nun mal nur 24 Stunden. Das macht effektives Zeitmanagement zu einem fundamentalen Eckpfeiler des Stressmanagements. Ein gut strukturierter Zeitplan umfasst nicht nur To-dos, sondern schließt auch Pausen und Erholungsphasen mit ein. Multitasking sollte hier am besten vermieden werden – unsere Gehirne sind nicht dafür gemacht, an mehreren Fronten gleichzeitig zu kämpfen. Fokussiertes Arbeiten schafft Raum für tiefere Konzentration. Unterstützt durch autogenes Training kann mit tiefem Fokus wesentlich effektiver gearbeitet werden – ein Tool, was ich Unternehmen und deren Mitarbeitern bei meinen Vorträgen nahelege. 

  1. Förderung einer gesunden Arbeitskultur:

Auch im Arbeitsalltag sind wir Menschen nach wie vor soziale Kreaturen. Eine gesunde Arbeitskultur trägt erheblich zur Stressreduktion bei. Ein Umfeld, in dem offene Kommunikation und Feedback gefördert werden, hilft dabei, sich sicher im authentischen Ausdruck zu fühlen. Können Probleme und Herausforderungen offen angesprochen werden, wird dem Anstauen von negativen Emotionen, die den Workflow behindern, vorgebeugt. Führungskräfte sollten darauf achten, realistische Erwartungen zu setzen und so sich selbst wie auch die Mitarbeiter bei einer gesunden Work-Life-Balance zu unterstützen. Eine positive Arbeitskultur stärkt das Teamzusammengehörigkeitsgefühl und mindert individuellen Stress.

  1. Aktive Stressbewältigungstechniken:

Führungskräfte sollten aktive Stressbewältigungstechniken in ihren Alltag integrieren. Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, Stress abzubauen und fördert die mentale Klarheit. Atemübungen, Meditation oder Yoga sind bewährte Methoden, um die innere Ruhe zu bewahren. Investieren Sie Zeit in Hobbys und Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten. Die bewusste Pflege des eigenen Wohlbefindens ist nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch für die Effektivität als Führungskraft von entscheidender Bedeutung. Woher soll man auch geben, wenn das eigene Glas komplett leer ist?

Manchmal gibt es aber Situationen im Leben, in denen einfach keine Energie mehr übrig ist. In meinen live Seminaren behandeln wir Themen rund um Gesundheits- und Mentalcoaching sowie die Zusammenhänge von geistiger Gesundheit, Bewegung und Ernährung. Stressmanagement für Führungskräfte ist von zentraler Bedeutung, um die Herausforderungen des modernen Arbeitslebens zu bewältigen. Die Integration von Selbstreflexion, klaren Zielen, effektivem Zeitmanagement, Förderung einer gesunden Arbeitskultur und aktiven Stressbewältigungstechniken bringt Unternehmer und Angestellte zurück in die Lebenskraft. Stressfreie Führungskräfte sind nicht nur selbst produktiver, sondern schaffen auch eine positive Arbeitsumgebung, die sich auf das gesamte Team auswirkt. Kurz: Die Investition in das eigene Wohlbefinden ist ein Muss, um als Führungskraft langfristig erfolgreich zu sein.